Das Jubiläum sollte ein wichtiges Signal sein, um die Sichtbarkeit der Universität in der Stadt und der Region zu erhöhen und so zur weiteren Verknüpfung zwischen (Stadt-)Gesellschaft und Campus beizutragen. Das zu erreichen, war Ziel eines umfangreichen Programms, das bereits im November 2018 begann: Mit der Veröffentlichung dieser Chronik.
Im darauffolgenden Jubiläumsjahr hatte dann fast jeder Monat mindestens einen außergewöhnlichen Programmpunkt zu bieten: Start der Feierlichkeiten war im Januar eine Tanzperformance der Sportstudierenden, die den Anspruch der Universität in Bewegung übersetzen. Den Schlusspunkt setzte im Dezember ein öffentlicher Workshop zu Kontroversen an der Universität in den Räumlichkeiten der heutigen WissensWerkStadt.
Großveranstaltungen prägen das Jahr
Dazwischen gab es einige Highlights: Im Mai wurde im Rahmen einer Jubiläumsgala mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft eine bunte Show mit Varieté-Einlagen, Diskussionsrunde und – Höhepunkt des Abends – einer eigens für den Anlass komponierten Symphonie der modernen Klassik präsentiert – die allerdings für manche Gäste anscheinend zu herausfordernd war. Einige Hörende verließen verschreckt die Rudolf-Oetker-Halle. Dies konnte der Feierlichkeit des Abends jedoch keinen Abbruch tun.
Im September lud die Uni zu einem Uni.Stadt.Fest ein: Auf dem Campus, im Bürgerpark und auf dem Alten Markt präsentierten sich Public Science Projekte, Spielangebote für Kinder und Familien sowie musikalisches Programm mit dem Uni-Orchester und einer Radio-Hertz-Bühne mit internationalen Bands. Hier gab es für alle Altersklassen Wissenschaft zu entdecken: Von einer Physik-Experimente-Show für die Kleinen bis hin zum Live-Bierbrauen für die Großen.
Am 4. Oktober fand schließlich der offizielle Festakt zur Gründung der Universität statt: Festredner Professor Dr. Andreas Voßkuhle, bis 2020 Präsident des Bundesverfassungsgerichts, würdigte die vergangenen 50 Jahre und wagte einen Ausblick in die Zukunft.
Höhepunkt des Jahrs war eine große Konferenz am 14. und 15. November: Unter dem Titel »Die theoretische Universität« im Zeitalter der Daten. Haben sich die großen Theorien überlebt? kamen zahlreiche nationale und internationale Forschende zusammen, um über die Zukunft der Universität zu diskutieren. Parallel fand eine Studierendenkonferenz statt: Student Research – Studierende machen Wissenschaft. Hier stellten über 30 Studierende ihre Forschungsprojekte vor.
Des Weiteren gab es ein zweitägiges Festival für Studierende im Lokschuppen mit Bands und DJ-Musik sowie eine große Beschäftigtenparty in der Stadthalle.
Alle machen mit: Jubiläumsprojekte aus dem Haus
Um alle Statusgruppen an der Uni zum Mitmachen beim Jubiläum zu animieren, hatte das Rektorat einen Projektpool ausgeschrieben, für den sich Mitglieder der Uni, egal ob Studierende, Forschende oder Lehre, für finanzielle Projektmittel bewerben konnten, um ihr eigenes Jubiläumsprojekt durchzuführen. Dabei entstand ein abwechslungsreiches Programm über das ganze Jahr, an dem sich alle Uni-Mitglieder beteiligen konnten. So gab es beispielsweise ein Gedicht- und Reimeprojekt, eine Beachparty für Studierende auf dem Sozialen Feld, eine psychologische Ausstellung in Kooperation mit dem Naturkundemuseum Bielefeld und ein Matherätsel in Kooperation mit den Stadtbahnen von moBiel – um nur einige zu nennen.
Weitere Projekte umfassten die Produktion eines Wimmelbuchs, die Beklebung einer Stadtbahn auf der Linie 4, ein mobiler Show Room mit einer Ausstellung zur Uni, der zu verschiedenen Anlässen an unterschiedlichen Orten in der Stadt gezeigt wurde und ein Schaupsielstück des Theaters Bielefeld, das die Universität beauftragte und das über mehrere Monate im Programm des Theaters lief.
All dies war nur möglich dank des Engagements zahlreicher Sponsoren, die eine Gesamtsumme von über 200.000€ für das Jubiläum zur Verfügung gestellt haben.
Rückblickend betrachtet war das Universitätsjubiläum ein bedeutender Faktor für die positive Außendarstellung, Imageentwicklung und -pflege sowie die strategische Positionierung in der öffentlichen Wahrnehmung. Und am wichtigsten: Es machte jede Menge Spaß.