13.07.1983

Kreativität und Sport – Das Finnbahn-Meeting wird aus der Taufe gehoben

Sportfeststimmung oberhalb der Universität an der Morgenbreede: Mit dem Durchtrennen eines weißen Bandes eröffnet der Rektor der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Karl Peter Grotemeyer, am 13. Juli 1983 die neue 500 m lange und 200.000 DM teure Lauftrainingsbahn der Abteilung Sportwissenschaften, den meisten besser bekannt als „Finnbahn“.

  • Eröffnung der Finnbahn mit dem 1. Finnbahnlauf am 13. Juli 1983. Rektor Prof. Dr. Karl Peter Grotemeyer (mittig) schneidet zum Start des Rennens das Band durch.

    Fotografin: Helga Wehmeyer
    Quelle: Universitätsarchiv Bielefeld, FOS 00795
  • Rektor Prof. Dr. Karl Peter Grotemeyer (links) überreicht der Mannschaft der Sportabteilung den Siegerpokal des 1. Finnbahnlaufes am 13. Juli 1983. Neben Grotemeyer steht Prof. Dr. Dietrich Kurz, der „Gründervater“ der Finnbahn.

    Fotografin: Helga Wehmeyer
    Quelle: Universitätsarchiv Bielefeld, FOS 00794
  • Prof. Dr. Dietrich Kurz, der „Gründervater“ der Finnbahn, (Nr. 51) übergibt den Staffelstab beim 7. Finnbahn-Meeting am 7.6.1989.

    Fotografin: Norma Langohr
    Quelle: Universitätsarchiv Bielefeld, FOS 00472

Die durch den Rindenmulchbelag gelenkschonende neue Uni-Einrichtung war auf Anregung von Prof. Dr. Dietrich Kurz, seit 1978 Professor für den Arbeitsbereich Sport und Erziehung an der Universität Bielefeld, angelegt worden. Kurz, der darauf hinwies, dass die Finnbahn allen Bielefelderinnen und Bielefeldern „per Pedes“ offenstehe, nicht aber als Ausführstrecke für Vierbeiner oder idealer Rundkurs für motorisierte Geländerennen diene, initiierte auch das am gleichen Tag erstmals stattfindende Fakultätenstaffelrennen – das Finnbahn-Meeting. Im Beisein von Grotemeyer und Kurz konnte die Mannschaft der Sportwissenschaften nach 20 Runden den von ihnen selbst gestifteten Pokal erringen.

Bericht von Campus TV zum Finnbahnlauf 2016 mit Rückblick des Gründers Prof. Dr. Dietrich Kurz auf die Anfänge.

Quelle: Universität Bielefeld, Campus TV 2016

Kreative Namen und große sportliche Leistungen
Die Anzahl der teilnehmenden Staffeln stieg im Lauf der Jahre von sieben auf fast durchgängig über 30 und auch das Zuschauerinteresse an rennenden Mitstudierenden, Kollegen und Kolleginnen, Professoren und Professorinnen und der Universitätsleitung ist enorm gewachsen. Viele Staffeln gehen in teilweise schrillen Outfits oder mit für eine Hochschule angemessen geistreichen und selbstironischen Namen an den Start: „Schneller als sie denken“ (Zentralverwaltung) läuft gegen die „Nervenbündel“ aus der Biologie, „Achill und die Schildkröten“ aus der Philosophie messen sich mit den „Health Angels“ aus den Gesundheitswissenschaften.

1993 stellten die „μden Quanten“ aus der Physik einen Bahnrekord auf, der gleichzeitig zeigte, dass neben sehr viel Spaß auch Ernst und Ehrgeiz zum Finnbahn-Meeting gehören konnten. Der Seriensieger aus der Physik setzte zum ersten (aber nicht zum letzten Mal) einen Hermannslaufgewinner ein und aus anderen Hochschulbereichen war zu hören, dass über Nacht durch enormen finanziellen Einsatz aus schnellen, aber universitätsfernen Läufern laufberechtigte Gasthörer wurden, um die begehrte Trophäe zu ergattern.