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Fotograf: Klaus Halbe
Quelle: Universitätsarchiv Bielefeld, FOS 01855
Reinhard Selten war 1972 von der FU Berlin nach Bielefeld gewechselt, weil ihn die Aussicht reizte, hier ein großes Institut für mathematische Wirtschaftsforschung (IMW) aufzubauen. Nachdem die großen Pläne den Sparzwängen zum Opfer fielen, wurde das Institut kleiner als geplant umgesetzt. Dies spielte Selten allerdings in die Karten, da er durchsetzen konnte, dass alle drei Lehrstühle des Instituts mit Spieltheoretikern besetzt werden würden. In seiner biographischen Skizze für den Nobelpreis beschrieb Reinhard Selten seine Bielefelder Zeit folgendermaßen: „An der Universität Bielefeld wird die gegenseitige Befruchtung zwischen verschiedenen Feldern durch die Existenz einer einzigartigen Institution, dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung, begünstigt. Die dort gegebenen Vorträge brachten mich mit Biologen in Kontakt, die mich auf Anwendungen der Spieltheorie in der Biologie aufmerksam machten.“
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Quelle: 3Sat, 2014.
Interdisziplinäre Arbeit an der Spieltheorie
Nach seinem Wechsel an die Universität Bonn blieb Selten Bielefeld verbunden, unter anderem war er bis 2015 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des ZiF. Im Jahr 1987 kehrte er für die Forschungsgruppe zur Spieltheorie in den Verhaltenswissenschaften an das ZiF zurück, an der mit Elinor Ostrom auch eine weitere spätere Nobelpreisträgerin teilnahm. Das Ziel der Forschungsgruppe war die Verbindung der spieltheoretischen Forschungen in vielen verschiedenen Fachbereichen. Die Zusammenarbeit der internationalen Gruppe von Teilnehmenden aus den Disziplinen Wirtschaft, Biologie, Mathematik, Politikwissenschaft, Psychologie und Philosophie führte schließlich neben drei Tagungen zu vier Bänden über „Spielgleichgewichtsmodelle“, die 1991 veröffentlicht wurden, und zu weiteren Nachwirkungen, wie Selten beschreibt: „John Harsanyi, John Nash und ich, wir haben die nicht-kooperative Revolution in der Spieltheorie gemacht. Dazu hat das Jahr im ZiF einen bedeutenden Beitrag geleistet. Dazu und zur Entwicklung und Verbreitung der Spieltheorie und ihrer Anwendung auf die verschiedenen Disziplinen.“
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Fotograf: Unbekannt
Quelle: Universitätsarchiv Bielefeld, FOS 01858