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Fotograf: Peter Thölen
Quelle: WB (Universitätsarchiv Bielefeld, FOS 01832)
Bereits 1973 hatte die Firma Dr. Oetker zugesagt, einen Laborraum inklusive Ausstattung und einen Besprechungsraum für den Aufbau der Fakultät bereitzustellen. Über knapp zwei Jahre konnten dort die am Gründungsprozess beteiligten Professoren an der Konzeption des Studiengangs arbeiten. Bei der Gründung der Fakultät im Juli 1975 waren dann vier Lehrstühle besetzt: Anorganische, Organische, Physikalische und Theoretische Chemie. Der weitere Aufbau der Fakultät verzögerte sich jedoch wegen der erheblichen finanziellen Probleme des Landes NRW in Folge der Ölkrise. Wichtig für die weitere Entwicklung des Faches war der Einzug in die Laboratorien des Universitätshauptgebäudes 1977. Die ersten 30 Studierenden hatten zum Wintersemester 1974/1975 in der Verhaltensforschung begonnen, sodass der Umzug eine deutliche Verbesserung der Forschungs- und Lehrmöglichkeiten mit sich brachte. Durch die Mitarbeit an Sonderforschungsbereichen in den 1980er und 1990er Jahren (SFB 216 „Polarisation und Korrelation in atomaren Stoßkomplexen“ und SFB 223 „Pathomechanismen zellulärer Wechselwirkungen“) konnte die Fakultät weiter ausgebaut werden: Weitere Lehrstühle wurden geschaffen und die Bielefelder Chemie etablierte sich auf der deutschen und internationalen Forschungslandkarte.
Aus der Fakultät für Chemie kam Anfang der 2000er Jahre der Anstoß zur Gründung des teutolab, in dem Schülerinnen und Schüler auf spannende Art ihr Interesse an Chemie ausleben.
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Fotograf: Peter Thölen
Quelle: WB (Universitätsarchiv Bielefeld, FOS 01849)
Kein Studienplatz trotz Bestnote
Kuriose Notiz am Rande: Wie in der Bielefelder Universitätszeitung nachzulesen ist, wurde zum Wintersemester 1975 der deutschlandweit notenbeste Bewerber (Abiturnote 0,9) für das Studienfach Chemie an der Universität Bielefeld abgelehnt. Nach dem Bewertungsmodell der Zentralen Vergabestelle für Studienplätze (ZVS) zählen nach der notenabhängigen, generellen Zulassung für das Hochschulstudium im Fach Chemie soziale Kriterien, die für die Annahme an bestimmten Hochschulen entscheidend sind. Bei den Sozialkriterien wurden dem besagten notenbesten Bewerber zwanzig andere Konkurrentinnen und Konkurrenten für die zwanzig Bielefelder Plätze vorgezogen, da diese mehr in der Region verankert waren (soziales Engagement, Kinder etc.). Da der Bewerber mit der guten Abiturnote neben Bielefeld keinen anderen Hochschulort angegeben hatte, wurde ihm im Endeffekt sogar gar kein Studienplatz zugewiesen.
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Fotograf: Klaus F. Linnenbrügger
Quelle: Universitätsarchiv Bielefeld, FOS 01852