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Quelle: Universitätsarchiv Bielefeld, PL 1/260
Bielefelder Gegner der Studienbeiträge hatten im Frühjahr 2006 im Nachgang zu einer Senatssitzung im Audimax die Räumlichkeiten des Rektorats besetzt und unter anderem im Amtszimmer von Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann campiert, zudem kam es im Gebäude der Universität zu Vandalismus und bei einer Rangelei wurde einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes ein Generalschlüssel gestohlen.
Ziel von Rektorats war es durch die zusätzlichen Finanzmittel die Qualität von Studium und Lehre verbessern. Am 13. Juli 2006 beschloss der Senat der Universität Bielefeld schließlich ungeachtet aller Proteste die Einführung von Studienbeiträgen. Gleichzeitig wurde eine Staffelung eingeführt. Je länger Studierende eingeschrieben seien, desto weniger sollten sie zahlen, da sie von den Verbesserungen in Studium und Lehre weniger profitierten als Studienanfänger.
Die gestaffelten Studienbeiträge in Bielefeld mussten allerdings nach einem knappen Jahr neu festgelegt werden. Im Rahmen einer Musterklage einer Studentin gegen ihren Zahlungsbescheid prüfte das Verwaltungsgericht Münster auch die gestaffelten Studienbeiträge an der Bielefelder Universität und entschied, dass die Staffelung gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoße. Als Reaktion verabschiedete der Senat der Universität eine neue Beitragssatzung mit Studienbeiträgen von 350 Euro für alle Studierenden.
Die Studienbeiträge in Nordrhein-Westfalen wurden nach einem Regierungswechsel zum Wintersemester 2011/12 wieder abgeschafft.