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Quelle: Universitätsarchiv Bielefeld, FS 2
Die Planer der Universität gingen davon aus, dass moderne Universitäten aus technologischen, ökonomischen und strukturellen Gründen als „wissenschaftliche Großbetriebe“ geplant werden und dies sich auch in der Baurealisierung widerspiegeln müsse. Ursprünglich war das Gebäude auf 6.500 Studierende ausgerichtet, im Planungsprozess wurden aber die Zielzahlen auf 10.000 korrigiert. Nachdem das Raumprogramm im April 1971 von der Landesregierung genehmigt wurde, konnten im Juli desselben Jahres die ersten Erschließungsarbeiten vorgenommen werden.
Geplant waren folgende Grundeigenschaften des Gebäudes: Zentralisierung gleichartiger Einrichtungen (Hörsäle, Seminarräume etc.), organisatorische Zonierung auf der Grundlage gleicher bautechnischer Anforderungen (Bibliotheks-, Labortrakte etc.), leichter Zugang zu zentralen Einrichtungen aller Universitätsteile und die Erleichterung der inneruniversitären, interdisziplinären Kommunikation. Diese konnten mit dem Großbau schlussendlich erreicht werden.
Bau eines Hauses mit 6000 Zimmern
Die Errichtung des Gebäudes begann mit 15 bis 18 Meter langen Pfählen, die in den Boden gerammt wurden, um die unterschiedlichen Bodenbelastungen durch die verschiedenen Geschosshöhen aufzufangen. Im Oktober 1972 konnte mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. Im Oktober 1974 wurde Richtfest gefeiert, sodass schließlich im April 1975 der erste Bauabschnitt mit dem Auditorium Maximum an die Universität übergeben werden konnte.
Knapp anderthalb Jahre später wurde mit der Übergabe des dritten Bauabschnittes der Bau mit einer Länge von 380 Metern und einer Breite von 230 Metern sowie einem umbauten Raum von 1,2 Millionen Kubikmetern abgeschlossen. Kleine Notiz am Rande: Die veranschlagten Baukosten von 420 Millionen DM wurden nicht vollständig ausgeschöpft.